1980 wurde ein, für die schottische Whiskyproduktion, weitreichendes Gesetz erlassen. Den Whiskyhändlern wurde gestattet, Malt Whisky und Grain Whisky zu mischen (geblended). Der Blended Whisky begann so seinen Siegeszug weltweit.
Die preiswerte industrielle Herstellung von Alkohol aus ungemälztem Getreide wurde jedoch erst durch Robert Stein im Jahre 1826 möglich. Er erfand die Patent Still, mit der man permanent Alkohol destillieren konnte. Whisky aus der Patent Still wird nach seinem Hauptbestandteil, dem Getreide, Grain Whisky genannt. Er ist ein fast geschmackloser konzentrierter Alkohol. Durch die Vermählung von weichem Grain Whisky mit intensivem Malt Whisky wurde der Blended Whisky „massentauglich”. Die heutigen Blendmeister verwenden für ihre Kreationen nicht selten 30 bis 40 verschiedene Single Malts und Grain Whiskys. Der Anteil von Malts in einem Blend ist aus Kostengründen meist gering, bringen aber die besonderen Aromen in den Whisky. Wenn unterschiedlich lang gereifte Malt und Grain Whiskys verschnitten werden, gilt das Alter des jüngsten verwendeten Destillats. Die Mindestlagerzeit für Blended Scotch beträgt 3 Jahre in Eichenfässern. Viele bekannte Blends gibt es schon seit Generationen. Jeder Blender kann auf eine langjährige Berufserfahrung zurückblicken und hat so sein wohl gehütetes Geheimnis. Es gibt Destillen in Schottland, die ausschließlich Blends produzieren. Prominente Vertreter des Blended Scotchs sind z.B. Ballantine’s, Chivas Regal, Johnnie Walker und J & B.
Anders als in Deutschland genießt der Blended Whisky auf anderen Kontinenten einen ausgezeichneten Ruf. Weltweit kommen auf eine verkaufte Flasche Single Malt Whisky ca. neun Flaschen Blended Whisky. Das zeigt doch wie beliebt auch der Blend unter den Whisky-Freunden ist. Und so sichert der Blended Whisky, ganz nebenbei, die Existenz vieler Destillen.